Alle Jahre wieder …
… kommen die Naturwissenschaften auf die Erde nieder, wo die 5er sind.
Am 20.12.2019 fanden wieder einmal die jährlichen Weihnachtsvorlesungen der Fachschaften Physik, Biologie und Chemie statt. Für die Fünftklässler*innen war es ein Tag voller Staunen, Experimente und Weihnachtsgefühle.
Aber zurück zum Anfang: An diesem Freitag begann der Unterricht erst 8.15 Uhr. Lediglich die fleißigen Helfer*innen des Chemie-Grundkurses 12 und des naturwissenschaftlichen Profils 10 waren bereits pünktlich zur ersten Stunde anwesend. Sie bereiteten die Räumlichkeiten vor und bauten verschiedene Experimente auf, damit dann, pünktlich um 8.20 Uhr, die ersten, interessierten Fünftklässler*innen kommen konnten.
Die Physik-Vorlesung bot den „Kleinen“ die Möglichkeit, in die magische Welt der Physik einzutauchen und dabei noch etwas Weihnachten zu erleben. Es wurden verschiedene Experimente gezeigt, die alle durch eine zusammenhängende Weihnachtsgeschichte verbunden waren.
Alles Begann damit, dass der Schlitten des Weihnachtsmannes kaputt gegangen war. Nun brauchte er schnell einen neuen und was eignet sich besser als Antrieb, als ein Luftballon, bei welchem man das Rückstoßprinzip ausnutzt? In der Nacht ist es natürlich auch dunkel, weshalb er sich kurzerhand aus Wasser, Öl, Lebensmittelfarbe und Brausetabletten eine Art Lavalampe baute.
Soweit war alles startklar, doch der neue Schlitten war so schnell, dass er durch die Reibung der Luft anfing, Feuer zu fangen. Eine Lösung musste her, welche anhand einer Handyhülle, die trotz Feuer nicht verbrannte, gezeigt wurde.
Nachdem der Schlitten nun entsprechend präpariert war, konnte es auch schon losgehen. Der Weihnachtsmann flog zum ersten Haus, kletterte den Schornstein hinunter und legte die Geschenke ab. Doch da fiel ihm auf: Es waren die falschen. Wie sollte der alte Weihnachtsmann, der zugegebenermaßen inzwischen auch ein wenig Rückenprobleme hatte, diese schweren Geschenke nun wieder hinaufbekommen? – Mit einem Flaschenzug! Er hievte die Päckchen nun also wieder auf das Dach und kletterte hinterher, um die Richtigen zu holen, doch sein Geschenkesack wurde geklaut! Ein Dieb hatte den Schlitten entdeckt und alle Geschenke mitgenommen.
Der Weihnachtsmann schaute sich um und entdeckte tatsächlich noch den Dieb. Er rief „Stopp!“ und der Dieb blieb stehen. Der Weihnachtsmann bot ihm eine Wette an: „Wenn ich es schaffe, Bleistifte durch diesen Beutel zu stecken, ohne dass das Wasser hinausläuft, gibst du mir meine Geschenke wieder!“ Der Dieb war sich seiner Sache sicher und willigte ein: „Wie willst du das denn machen? Ok!“ – Der Weihnachtsmann suchte sich Bleistifte, steckte sie hindurch und … es floss kein Wasser! Das Loch in dem Plastikbeutel war nämlich exakt so klein, wie der Bleistift, somit wurde es durch diesen verstopft.
Nach all diesem Stress lud er nun die richtigen Geschenke ab und flog weiter zum nächsten Haus, aber er konnte nicht einsteigen, denn der Kamin brannte noch. Irgendwie musste man ihn löschen, aber Wasser war keine Option, da es alles überschwämmen würde. Er dachte zurück an seinen Physikunterricht und bemerkte, dass man Feuer auch ersticken kann. Zum Glück hatte er noch etwas Backpulver vom Plätzchenbacken und Wasser dabei. Vermischen, ein wenig schütteln und schon hatte er das Kohlenstoffdioxid, womit er den Kamin löschen konnte, um dann auch diese Familie zu beschenken! Auf dem Weg zum Tannenbaum stieß er jedoch leider an ein Glas Wasser. Zum Glück konnte er sich schnell noch eine Postkarte schnappen und dieses somit verschließen. Der Teppich blieb somit trocken.
Nach einem kleinen Auftritt des Flaschenblas-Orchesters folgte noch eine Vorführung der „Unterwasserfackel“ aus Wunderkerzen!
Funfact: Bei der letzten Vorführung dieses Experimentes ist das „hitzebeständige“ Laborglas dann doch noch gesprungen. Dank der Sicherheitsvorkehrungen kam aber niemand zu schaden!
Die zweite Vorlesung ließ die Schüler*innen dann in die wundervolle Welt der Chemie und Biologie abtauchen. Alles begann mit (nicht giftigen!) weihnachtlichen Geruchsproben, die verschiedenen Stoffen zugeordnet werden mussten.
Während dieses Quiz ausgewertet wurde, stellte der Chemie-Grundkurs das wahre Märchen vom Fischer und seiner Frau vor. Kurzum erhielt der Fischer von einem Fisch eine magische Flüssigkeit, die ein beliebiges Getränk in jede andere Flüssigkeit verwandeln konnte. Die beiden testeten dies, wünschten sich Waldmeisterbrause, Rum und schlussendlich flüssiges Gold. Der letzte Wunsch ging jedoch nicht in Erfüllung und es wurde nur Wasser und dabei blieb es auch. Der Zaubersaft war alle.
Der Fisch entpuppte sich nun jedoch als ein verwunschener Prinz. Er wurde verwandelt, weil er keine Ahnung von Chemie hatte und sollte es bleiben, bis er jemanden fand, der noch weniger wusste als er. Dies hatte der Prinz nun Geschafft, da das Ehepaar nicht einmal wusste, das Gold einen Schmelzpunkt von 1063°C hat, somit das Glas gesprungen, das Gold verflossen und die Holzhütte abgebrannt wäre.
Der Prinz war dennoch froh über seine Rettung, weshalb er dem Ehepaar noch ein Bier anmischte und ein Frühstück, einen süßen Brei, zubereitete.
Im Anschluss an die Geschichtsstunde durften die Fünftklässler*innen selber aktiv werden und ausprobieren, wie sich die Farbe von Chemikalien ändert, wenn man sie vermischt und eine versteckte Botschaft sichtbar machen.
Einen Abschluss fand der Tag dann in der 5. Stunde beim Weihnachtsliedersingen mit Frau Richter, dem kleinen Chor und der Streicherklasse.
Sebastian Schneider, Emilia Dittrich
Dieser Text sowie viele Fotos erschienen zuerst auf 3ETAGENLEBEN.de